In Klasse 7 wird das Kompetenzfeststellungsverfahren KomPo7 durchgeführt, welches die beginnende berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern unterstützt. Mithilfe des Verfahrens erkunden die Jugendlichen ihre beruflichen Interessen und Kompetenzen und erhalten erste Hinweise und Anregungen für ihren individuellen Findungsprozess der beruflichen Orientierung.
Die verpflichtenden Schnuppertage in Klasse 7 bieten den Schülerinnen und Schülern der Georg-Büchner-Schule die Möglichkeit an fünf Tagen fünf Betriebe kennenzulernen und erste Einblicke in die betrieblichen Arbeitsabläufe zu erhalten.
Darüber hinaus erhalten die Schülerinnen und Schüler der Berufsorientierungsstufe (7. - 10. Klasse) im Unterricht fortwährend Angebote zur Erprobung und Reflexion der für den Arbeitsalltag relevanten Schlüsselqualifikationen (u. a. Methodenkompetenz, Soziale Kompetenz, Selbstkompetenz, Handlungskompetenz). So lernen sie ihre eigenen Interessen, Stärken und Kompetenzen zunehmend kennen und einzuschätzen.
Die Inhalte der Berufsorientierung werden fächerübergreifend vermittelt. Neben dem klassischen schulischen Lernen erhalten die Schülerinnen und Schüler der Berufsorientierungsstufe auf vielfältige Weise Angebote, um sich mit den Merkmalen, Anforderungen und Belastungen einzelner Berufsfelder auseinanderzusetzen.
Neben den Schnuppertagen geschieht dies ebenfalls im Arbeitslehreunterricht, durch Betriebserkundungen, Blockpraktika und durch die Praxistage.
Arbeitslehreunterricht
Das Fach Arbeitslehre ist ein wesentlicher Bestandteil der Berufsvorbereitung an der Georg-Büchner-Schule. Die Bereiche des Arbeitslehreunterrichts sind: Hauswirtschaftslehre, Holzbearbeitung, Metallbearbeitung, Textile Gestaltung und Wirtschaftslehre. Alle Bereiche werden von den Schülerinnen und Schülern durchlaufen. Der Arbeitslehreunterricht vermittelt notwendiges Fachwissen sowie praktische Grundfertigkeiten und fördert weitere Schlüsselkompetenzen, die in der Arbeitswelt benötigt werden.
Betriebserkundungen
Wann immer möglich organisieren die Klassenlehrkräfte gezielte Betriebserkundungen für ihre Klassen.
Blockpraktika (Klasse 8-10)
In den jeweils vierwöchigen Betriebspraktika ab Klasse 8 werden den Schülerinnen und Schülern konkrete Erfahrungen im Arbeitsprozess ermöglicht. Wichtige Voraussetzungen für das Berufs- und Arbeitsleben sollen erprobt und eintrainiert werden. Das Betriebspraktikum dient dazu, dass die Schülerinnen und Schüler eigene Stärken und ihre beruflichen Interessen kennen lernen. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Praktikum werden im Berufswahlpass festgehalten. Die Betreuung des Praktikums geschieht zumeist durch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, welche die Schülerinnen und Schüler während der Praktika besuchen, sie informieren und beraten.
Praxistage (Klasse 9-10)
Um unsere Schülerinnen und Schüler noch intensiver auf die Arbeitswelt vorzubereiten und eine stärkere Verzahnung zwischen Schule und Arbeitswelt zu erreichen, findet ab der Klasse 9 verpflichtend ein Praxistag pro Woche statt und wird bis zur 10 Klasse durchgeführt.
Schlüsselqualifikationen beschreiben überfachliche Kompetenzen, die für die Ausbildung und das weitere Berufsleben von zentraler Bedeutung sind und Jugendliche in die Lage versetzen, sich flexibel auf wechselnde Rahmenbedingungen einzustellen und Herausforderungen in der Arbeitswelt erfolgreich zu bewältigen.
Der Unterricht an der Georg-Büchner-Schule ist inhaltlich so gestaltet, dass in allen Fächern neben der Fachkompetenz auch die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (u. a. Soziale Kompetenz, Methodenkompetenz, Selbstkompetenz, Handlungskompetenz) in den Fokus genommen wird.
Bundesagentur für Arbeit
Seit dem Schuljahr 2021/2022 besteht eine enge Kooperation zwischen der Georg-Büchner-Schule und der Bundesagentur für Arbeit. Die Kooperation umfasst die individuelle Beratung der Schülerinnen und Schüler, das Angebot der psychologisch-sozialen Untersuchung (PSU) sowie Informationsveranstaltungen für die Eltern und Erziehungsberechtigten über mögliche Ausbildungsbereiche im Anschluss an den Berufsorientierten Abschluss. Die Rahmenvereinbarung zwischen der Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit zur Berufswahlorientierung werden umfangreich umgesetzt.
Projektbüro BerufsWegeBegleitung
Das Projektbüro BerufsWegeBegleitung ist Teil des Fachdienstes Jugend und Familie, Bereich Jugendförderung und Frühe Hilfen, und steuert im Kreis Offenbach die Maßnahmen der Jugendberufshilfe nach §13 SGB VIII. Das Projektbüro BerufsWegeBegleitung stellt für die Georg-Büchner-Schule einen wichtigen Kooperationspartner für die Gestaltung des Übergangs Schule-Beruf dar. So informiert die BerufsWegeBegleitung u. a. über passende Möglichkeiten der Betriebsbesichtigung und Ausbildung, berät Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte und bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, Bewerbungsgespräche unter realitätsnahen Bedingungen zu trainieren.
Berufsbildungswerk (BBW)
Berufsbildungswerke unterstützen und begleiten Jugendliche mit Behinderung, Benachteiligung, mit psychischer Erkrankung oder aus dem Autismus-Spektrum durch spezielle, auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Förderangebote auf ihrem Weg in die berufliche und soziale Teilhabe. So ermöglicht die Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Südhessen (Karben) den Schülerinnen und Schülern der Georg-Büchner-Schule u. a. im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms BOP Einblicke in den beruflichen Alltag zu erhalten, ein Praktikum in der 9. Klasse zu absolvieren oder bei Bedarf nach der Schulzeit einen überbetrieblichen Ausbildungsplatz anzutreten.
In der Georg-Büchner-Schule werden Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung im Förderschwerpunkt Lernen beschult. Sie können nach 9 Schulbesuchsjahren bei uns den Berufsorientierten Abschluss erwerben. Auf Antrag der Eltern kann die Schulpflicht um ein Jahr erweitert werden, so dass viele Lernenden noch das 10. Schulbesuchsjahr bei uns verweilen, bevor sie ihren Abschluss erwerben. Hierdurch kann die Anschlussfähigkeit in die Berufswelt oft erhöht werden und die Maßnahmen der Agentur für Arbeit besser greifen. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler können im 9. und 10. Schulbesuchsjahr an unserer Hauptschulförderung teilnehmen. In Kooperation mit der Heinrich-Heine-Schule, Dreieich können sie nach dem 10. Schulbesuchsjahr an der Hauptschulabschlussprüfung teilnehmen und einen (qualifizierten) Hauptschulabschluss erreichen.